Strahlenschutz

Im Zentrum der Arbeit innerhalb der EWN-Gruppe steht der Schutz von Mensch und Umwelt vor den Folgen ionisierender Strahlung.

Allgemeine Erklärung

Ionisierende Strahlung ist sowohl Teil der Natur als auch Ergebnis menschlicher Aktivitäten. Natürliche radioaktive Stoffe sind in den Böden und Gesteinen der Erdkruste vorhanden, es entsteht natürliche Strahlung. Daneben wirkt auch noch die kosmische Strahlung als natürliche Strahlung auf Mensch und Umwelt ein. Durch Medizin, Forschung, Technik und Nutzung der Kernenergie in Reaktoren sind künstlich erzeugte radioaktive Stoffe und die von ihnen ausgehende Strahlung in die Lebenssphäre gerückt.

Ionisierende Strahlung kann eine Gefährdung der Gesundheit des Menschen verursachen. Da der Mensch die von natürlichen bzw. künstlichen radioaktiven Stoffen ausgesandte Strahlung - im Gegensatz zu anderen gefährlichen Stoffen - mit seinen Sinnesorganen nicht wahrnehmen kann, fehlt es an eigener Erfahrung. Für viele Menschen ist es daher schwierig, mögliche Risiken zu bewerten.

Zentrale Aufgabe des Strahlenschutzes ist es, Mensch und Umwelt vor der schädlichen Wirkung durch ionisierende Strahlung oder radioaktiven Stoffen zu schützen.

Wir setzen Maßstäbe.
Mit Sicherheit.

Strahlungsarten

Alphastrahlung

Alphastrahlung ist eine Teilchenstrahlung in Form von Kernen des Elements Helium (Alphateilchen). Alphateilchen haben in Luft eine Reichweite von wenigen Zentimetern, sie können weder ein Blatt Papier noch die Haut des Menschen durchdringen.

Betastrahlung

Betastrahlung ist eine Teilchenstrahlung in Form von Elektronen oder Positronen (Betateilchen). Die Reichweite  von Betateilchen beträgt in der Luft einige Zentimeter bis Meter, im menschlichen Gewebe oder in Kunststoff wenige Millimeter bis Zentimeter.

Gammastrahlung

Gammastrahlung ist eine elektromagnetische Strahlung. Sie ist von gleicher physikalischer Natur wie Licht, allerdings erheblich energiereicher und mit hohem Durchdringungsvermögen in die Materie. Zur Abschirmung von Gammastrahlung müssen deshalb schwere Materialien wie beispielsweise Eisen, Blei und Beton verwendet werden. Abgesehen von der Art der Entstehung ist Gammastrahlung mit Röntgenstrahlung vergleichbar. 

Neutronenstrahlung

Neutronen sind elektrisch neutrale Elementarteilchen. Sie sind Bestandteil kosmischer Strahlung und werden insbesondere bei der Kernspaltung – einer speziellen Form der Kernumwandlung – freigesetzt. 

Wenn Sie Ihr Wissen über Radioaktivität und Strahlung testen wollen, laden wir Sie zu unserem Quiz am Ende der Seite ein.

Strahlenschutz in unseren Anlagen

In all unseren Betrieben arbeiten sehr viele Menschen rund um das Thema Strahlenschutz. Ihre Aufgabe ist es, mögliche radioaktive Quellen aufzuspüren, zu bewerten und Mensch und Umwelt zu schützen.

Auf der Grundlage des Atomgesetzes sind wir verpflichtet, alles in unserer Macht stehende zu tun, um die Strahlenexposition, die von unseren Anlagen ausgeht, so gering wie möglich zu halten. Dazu steht uns eine Reihe von Maßnahmen zur Verfügung. Zum einen verhindern technische Barrieren - wie zum Beispiel gerichtete Luftströmung, Hochleistungsfilter oder Abschirmelemente - die Ausbreitung von radioaktiv kontaminierten Partikeln und Strahlung. Zum anderen sind unsere hochqualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Strahlenschutzes dafür verantwortlich, dass Radioaktivität unsere Anlagen nur auf den zugelassenen Pfaden und im Rahmen der Grenzwerte verlassen kann. 

An allen Standorten der EWN-Gruppe werden die Anlagen und ihre Ableitungen von externen Stellen überwacht. Die gemessenen Daten werden regelmäßig durch die Behörden veröffentlicht. Zur Überwachung der Einhaltung der Grenzwerte für die Bevölkerung dient die Emissions- bzw. Umgebungsüberwachung. Dabei zeigt sich, dass bei all unseren Anlagen die genehmigten Ableitungswerte deutlich unterschritten werden. Sämtliche Strahlenschutzmaßnahmen werden entsprechend der Strahlenschutzverordnung und den einschlägigen Richtlinien dokumentiert. 

Strahlenschutz beim Rückbau

Beim Rückbau kerntechnischer Anlagen gilt es, jede unnötige Strahlenexposition oder Kontamination von Personen, Sachgütern oder der Umwelt zu vermeiden. Das stellt Planer und Strahlenschützer immer wieder vor große Herausforderungen. Der Schutz des Personals wird durch eine restriktive Überwachung von Stoffströmen, der Oberflächenkontamination, der Raumluftaktivitätskonzentration, der Ortsdosisleistung und der Personendosis sowie durch die Bereitstellung der erforderlichen persönlichen Schutzausrüstung gewährleistet. 

Bei allen Rückbauprojekten der EWN-Gruppe stehen drei Ziele im Mittelpunkt: 

  • Reduzierung der Strahlenexposition nach dem Minimierungsgebot
  • Die Vermeidung von Inkorporationen
  • Die Einhaltung der zulässigen Dosis- und Abluftgrenzwerte

Zu Beginn jedes Rückbauprojektes steht daher ein umfangreiches Strahlenschutzkonzept. Es legt die Entscheidungskriterien fest, welche Demontagetechniken einzusetzen sind. Dazu wird der radiologische Zustand der Anlage mit den Dosisleistungswerten an den Komponenten und in den Arbeitsbereichen in einem umfangreichem Kataster der Oberflächenkontamination erfasst. Das Strahlenschutzkonzept ist die Basis für die Überwachung des Personals und für die tägliche Arbeitseinsatzplanung.

Radioaktivität und ionisierende Strahlung

  1. 1. Was ist Radioaktivität?

  2. 2. Wie werden Elemente mit instabilen Atomkernen auch genannt?

  3. 3. Wie viele Arten von ionisierender Strahlung gibt es?

  4. 4. Wie wird die Zeitspanne bezeichnet, in der die Hälfte der Atome eines radioaktiven Stoffes zerfällt?

  5. 5. Wer entdeckte die Radioaktivität?

  6. 6. Was gibt die Aktivität (A) an?

  7. 7. Welche der folgenden Strahlenquellen gib es nicht?

  8. 8. Das Maß für die Strahlenwirkung ist die Dosis. In welcher Maßeinheit wird sie gemessen?

  9. 9. Es gibt zwei Wege für eine biologische Wirkung ionisierender Strahlung auf den menschlichen Organismus. Welche sind das?

  10. 10. Wie hoch ist die natürliche Strahlenexposition der Menschen in Deutschland durchschnittlich?